Natural resource-based clusters and their linkages to a long interoceanic corridor in South America
- Clusters basados en Recursos Naturales en América Latina: conexión y posibilidades de desarrollo a lo largo del Corredor Interoceánico Central
Moreno, Kattia; Fromhold-Eisebith, Martina (Thesis advisor); Neiberger, Cordula Sylke (Thesis advisor)
Aachen (2017, 2018)
Doktorarbeit
Dissertation, RWTH Aachen University, 2017
Kurzfassung
Diese Doktorarbeit richtet ihren Fokus auf die Analyse von vier Clusters in Lateinamerika, deren Hauptaktivität sich auf den Sojaanbau und Bergbau in ausgewählten Zentren in Peru und Bolivien konzentriert. Die ausgewählten Bergbaucluster sind Oruro und Potosí in Bolivien, die südliche Makro-Region in Peru und der Sojacluster in Santa Cruz in Bolivien. Die Entscheidung über die Auswahl dieser Regionen beruht grundsätzlich auf zwei Faktoren: ihre Wichtigkeit als traditionelle Bergbau- und Landwirtschaftsstätten, die seit Jahrzehnten genutzt werden und somit das Potential zur Clusterbildung aufweisen, und ihre strategisch geographische Position auf dem Südamerikanischen Subkontinent. Im ersten Teil der Arbeit werden die Struktur und Typologie des Clusters untersucht. Diese liefern erste Erkenntnisse über vorhandene Wirtschaftsfaktoren, die die Potentialität der Cluster sichern und ihre Weiterentwicklung unterstützen. Die Clusteranalyse basiert ihren konzeptionellen Ansatz auf die raumwirtschaftlichen Theorien, die im Laufe der Zeit ihren Fokus expandiert haben. Rohstoffbasierende Cluster beinhalten die besondere Eigenschaft, die über das traditionelle Clusterbild hinausgeht. Sie überschreiten geographische Barrieren und verbinden verschiedene Produktions- und Absatzzentren ungeachtet ihres Standorts. Heutzutage können und sollen Clustering Prozesse nicht nur als raumwirtschaftliche Agglomerationen betrachtet werden, die unterschiedliche Akteure anziehen und rückkoppeln, sondern expandieren gemäß ihrer wirtschaftsgeographischen Genese. Id est, Clustering Prozesse können nicht mehr als "im Raum statische Systeme" betrachtet werden, die sich aus der Summe von Wirtschaftsfaktoren mit einer starken Potentialität bzw. Leistungsfähigkeit zur Agglomeration bilden, sondern müssen als "dynamische Systeme" betrachtet werden, die Vernetzung, Austausch, Kollaboration und Kooperationen in jeglicher Ebene brauchen. Die ausgewählten Cluster weisen wirtschaftliche und geographische komparative Vorteile auf, die die Basis ihrer hohen Agglomerationspotentialität bilden. Neben dem Ansatz von Porter (1990) zur Clusterbildung, rückt in den Vordergrund die Bedeutung der Kultur, Tradition und Unternehmenspolitik. Das Clusterbild in den ausgewählten Zentren wird von diesen Elementen geprägt und hebt ihre Wichtigkeit in der Analyse von rohstoffbasierenden Cluster hervor. Die Einbettung der Tradition und Kultur in den wirtschaftlichen Clusteraktivitäten sind entscheidend für die Clusterentwicklung. Insbesondere, wenn Vernetzungen und Austausch zwischen verschiedenen Akteurgruppen erreicht werden sollen. Auch wenn die ausgewählten Bergbau- und Landwirtschaftsstätten in unterschiedlichen Massen eine wirtschaftliche Entwicklung durchgenommen haben, ist ihre Struktur immer noch stark von der Macht und Dominanz internationaler Konzerne geprägt. Das koloniale Erbe akzentuiert die Typologie des untersuchten Clusters. Im zweiten Teil der Forschung kommt die Bedeutung des Interozeanischen Korridors zur Geltung. Es wird untersucht, in wie fern der Korridor die Entwicklung der ausgewählten Cluster fördert. Als exportorientierte Cluster benötigen sie hochspezialisierte Infrastruktur und eine Außenhandelspolitik, die die Integration in regionale und internationale Märkte unterstützen. In diesem Sinne wird der Funktionalität des Korridors große Bedeutung eingeräumt. Neben seiner wirtschaftlichen Funktionalität muss auch seine Integrationsfunktion beachtet werden. Ein länderüberschreitender Transportkorridor kann diverse Effekte erzeugen. Diese stehen in starker Abhängigkeit zu dem Entwicklungsgrad der betroffenen Region - ceteris paribus - wirtschaftliche, politische und soziale Aspekte. Zwei sind die relevanten Forschungsfragen: In wie fern fördert der Interozeanische Korridor das Wachstum und die Entwicklung der betroffenen Cluster und in wie fern werden Regionen davon profitieren? Können die ausgewählten Agglomerationen tatsächlich als "Clusters" bezeichnet werden? Um diese Fragen beantworten zu können sind ca. 44 Interviews (persönlich und telefonisch) durchgeführt worden. Strukturierte und semi-strukturierte Fragebögen setzten den Leitfaden für die Interviews und ein Cross Matching Matrix wertet die Ergebnisse aus.
Identifikationsnummern
- DOI: 10.18154/RWTH-2018-01308
- RWTH PUBLICATIONS: RWTH-2018-01308